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DIGITALISIERUNG – Segen oder Fluch?
- 16. Dezember 2016
- Posted by: Beer Theresia
- Category: Allgemein

Ob in der Wirtschaft, der Industrie oder im Gesundheitswesen – neue Technologien erobern zunehmend die Massenmärkte. Welche Chancen bietet die Digitalisierung und welche Herausforderungen bringt sie für die bestehenden Industrien sowie für Mensch und Gesellschaft mit sich? Auf diese Fragen gab Herr Jürgen Purin, Client Executive bei IBM Österreich, in seinem Vortrag am 2. Dezember 2016 für die III. und IV. HAK aufschlussreiche, zukunftsweisende Impulse.
Im wirtschaftlichen Bereich werden Flexibilisierung und Restrukturierung der Produktions- und Arbeitsprozesse erwartet. Unternehmen sind gezwungen, nicht nur ihre Produktivität und ihre IT-Infrastruktur, sondern auch komplette Geschäftsmodelle schnell zu verändern. Dadurch sind nicht nur interne Effizienzsteigerungen, sondern auch stärkere Vernetzungen in der gesamten Wertschöpfungskette zu erwarten. Digitalisierung bedeutet für uns enormer Fortschritt mit faszinierenden Möglichkeiten und Chancen.
Auf anschauliche Weise erläuterte Herr Purin das Mooresche Gesetz, welches besagt, dass sich die Komplexität „integrierter Schaltkreise“ mit minimalen Komponentenkosten regelmäßig verdoppelt. Als Beispiele für die exponentielle Entwicklung zeigte uns Herr Purin einen Vergleich aus der Automobilbranche an den Modellen VW Golf I 1981 und Golf 7 2015 sowie die Gegenüberstellung der Leistungen des ersten IBM-Computers von 1981 dem neuen Apple iPhone 7.
Nicht nur Vorteile, sondern auch Herausforderungen hält die Digitalisierung für uns bereit. Herr Purin erinnert hier an Charles Darwin, den Begründer der Evolutionstheorie „The survival oft he fittest“. 71 % der bestehenden Firmen wird es in 10 Jahren in der jetzigen Form nicht mehr geben. Eine Umstrukturierung auf innovativer Basis am Markt wird unabdingbar.
IBM hat sich seit den 1990er Jahren vom Hard- und Softwarehersteller mehr und mehr auch zum Dienstleister entwickelt. Strategien werden angepasst und auf die Geschäftsfelder Cloud, Analytics, Mobile, Social und Security fokussiert. Damit erfolgt ein Wandel weg von standardisierten Produkten hin zu spezifischen Großkundenlösungen. Als Partner von IBM erwähnte Herr Purin die Firmen Schaeffler, Kone, ISS, Zumtobel und Rhomberg/Cree. Für den Aufbau neuer, innovativer Serviceangebote werden Entscheidungen auf Basis von Daten gefällt. Dadurch können komplett neue Geschäftsfelder und Märkte erschlossen werden, die aufgrund fehlender (technischer) Möglichkeiten nicht bzw. kaum zugänglich waren.
Watson, ein Computerprogramm aus dem Bereich der künstlichen Intelligenz, wurde von IBM entwickelt, um Antworten auf Fragen zu geben, die in digitaler Form in natürlicher Sprache eingegeben werden. Es ist benannt nach Thomas J. Watson, einem der ersten Präsidenten von IBM. Das System enthält Softwaremodule zur Erstellung von Hypothesen, ihrer Analyse und Bewertung. Es greift dabei auf eine Aussagensammlung und umfangreiche Textbestände zurück. So wird künstliche Intelligenz bereits auf mehreren Ebenen getestet, z. B. in den Bereichen Gesundheitswesen (Roboter, die schwere körperliche Arbeiten übernehmen), Transport (Watson Olli – selbstfahrender Minibus), Service, Banken und Beherbergung.
Unglaublich was alles schon möglich ist, und in absehbarer Zeit möglich sein wird. Es bleibt also weiterhin spannend und wir dürfen unsere Zukunft mit innovativen Ideen mitgestalten. Vielen Dank, Herr Purin, für diesen beeindruckenden Vortrag, der uns völlig neue Perspektiven eröffnet.