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Einblicke in den 9. Entrepreneurship-Tag – ein Resümee
- 27. Januar 2021
- Posted by: Beer Theresia
- Category: Allgemein
Wie in den letzten Jahren, war auch dieser „Entrepreneurship-Tag 2021“ ein sehr fesselndes und informatives Ereignis. Der Auftakt am 21. Jänner 2021 erfolgte durch Dr. Alois Flatz, Mitgründer des Dow Jones Sustainability Index. Nach der Begrüßung durch Direktor Mario Hammerer erzählte er uns über seinen Werdegang und seine Ansichten zur nachhaltigen Wirtschaft.
Dr. Alois Flatz, internationaler Experte für nachhaltige Investments, Berater von Al Gore und Mitbegründer des Dow Jones Sustainability Index.
Zur Person:
Alois Flatz, geboren und wohnhaft in Schwarzenberg, besuchte die HAS in Bezau und die HAK in Bregenz. Danach studierte er BWL, promovierte in St. Gallen und arbeitete im Kabinett des Ex-Umweltministers Bartenstein. Später startete er seine Karriere als Investor bei einem Zürcher Unternehmen, spezialisiert auf nachhaltige Investments. Dort arbeitete er mit den Mitarbeitern des Dow Jones (US-amerikanischer Aktienindex) zusammen und entwickelte den DJSI, den heute weltweit führenden Aktienindex, der auch soziale und ökologische Kriterien miteinbezieht. Er beriet zudem drei Jahre lang das Unternehmen „Generation Investment Management“ von Ex-US-Vizepräsident Al Gore. Derzeit ist er als Business Angel aktiv (berät und hilft Start-Ups) und in Verwaltungsräten tätig.
Während er seine Geschichte erzählte, gab er uns wichtige Tipps über das Bauchgefühl, den Umgang mit anderen Menschen sowie den Glauben an sich selbst und seine eigenen Ideen. Als prägendsten Moment empfand Alois Flatz den Anruf eines CEO einer großen Bank mit der Aufforderung etwas Anderes zu tun und sich um das Thema Nachhaltigkeit zu kümmern. Daran angeschlossen folgte die Aufforderung an die Schüler/innen: „Tut das, was Euch am Herzen liegt und… zieht das durch!“. Besonders wichtig ist für den Berater der Wert von „Vertrauen“. Auf die Frage, ob „Karriere planbar sei“, antwortete der Schwarzenberger dahingehend, dass es ein gutes, schulisches Handwerkszeug braucht, aber auch die Bereitschaft, sich selber weiter zu entwickeln. Unumgänglich seien ein gesunder Hausverstand, die Frage nach dem Sinn des Tuns und das Bewusstsein für einen körperlichen und geistigen Ausgleich (zB Yoga, Meditation, Gang in die Natur). Wir danken Alois Flatz für den interessanten Vortrag und die schönen Gedanken!
Manuel Peter, III. HAK
«Prozesse für Problemlösungen und erfolgreicher Aufbau von Teams»
Eric Steinberger ist ein junger Startup-Unternehmer und hat mit seinen erst 22 Jahren schon einiges erlebt. Er ist nicht nur CEO und Mitgründer von ClimateSciene, sondern hat auch schon im Bereich Künstliche Intelligenz bei Facebook und am MIT mitgewirkt. Im Zuge unserer Entrepreneurship-Tage hat uns Eric erklärt, wie Lösungen und Prozesse für Problemlösungen und den erfolgreichen Aufbau von Teams funktionieren.
Für Eric bedeutet Unternehmer zu sein, an Problemen zu arbeiten und diese zu lösen. Wichtig dabei ist die direkte Kommunikation mit den Nutzern. Auch die Feedback Analyse sollte man selbst in die Hand nehmen, um die Kunden besser zu verstehen und Verbesserungen vorzunehmen. Sein Unternehmen hilft anderen Startups dabei, das Team und die Nutzeranzahl wachsen zu lassen. Für Eric ist es essenziell, dass man bei der Gründung eines Startups das richtige Timing erwischt. Außerdem muss man immer zu 100 Prozent vom Unternehmen überzeugt sein. Sobald man selbst an der Idee zweifelt, hat man verloren. Laut Eric ist es sehr wichtig, dass man bei einem Fehltritt trotzdem dranbleibt und die Thematik nochmal überarbeitet. Man sollte sich jeden Tag selbst hinterfragen, was man nicht kann und den Fokus auf diese Dinge legen.
Für die Gründung eines Startups ist es extrem wichtig, Emotionsmanagement zu betreiben. Angst kann man managen, Respekt und Bedenken sind hilfreich. Ein wichtiger Punkt bei der Gründung eines Start-Ups ist auch, dieses dort zu gründen, wo die Konkurrenz ist. In der Nähe der Konkurrenz befinden sich auch potenzielle Kunden, die später möglicherweise auch deine Kunden werden. Globales Denken ist in der heutigen Zeit unerlässlich, Unternehmensgründer müssen von Anfang an global und über die Grenzen hinaus denken. In Erics Augen bietet Österreich nicht die optimalen Voraussetzungen, um hier ein Startup zu gründen. Im Vergleich mit anderen Ländern sei es schwer, eine GmbH zu gründen oder Investoren zu finden. Der Talentpool in unserem Land ist gut, allerdings verlassen geniale Talente Österreich oftmals für einen geschäftlichen und beruflichen Erfolg. Für Österreich wäre es laut Eric wichtig, globaler Vorreiter in gewissen Bereichen zu werden. Dadurch könnten nicht nur Talente gehalten, sondern auch ausländische Talente angezogen werden. Unser Land sollte einen Arbeitsmarkt und ein Firmengründungsumfeld entwickeln, dass es für Unternehmen attraktiver und einfacher macht, hier zu bleiben. Eric meinte, dass es ein erfüllteres Leben ist, wenn man positiv an etwas herangeht. Selbst wenn es nicht funktionieren sollte, war es eine Erfahrung wert. In diesem Sinne danken wir Eric Steinberger recht herzlich für seine hilfreichen Tipps und den interessanten Vortrag, wir konnten sehr viel mitnehmen!
Zur Person:
Eric Steinberger ist CEO und Mitgründer von ClimateScience. Der junge Österreicher war zuvor in Forschungsrollen im Bereich Künstliche Intelligenz bei Facebook und am MIT. Neben ClimateScience berät Eric Steinberger Start-Ups zum Thema Strategie und Skalierung.
Hannah Preuß, IV. HAK
«Wirtschaft auf der Intensivstation. Chancen in der Krise.»
Mit dem Videokonferenzen-Programm „Zoom“ hatten wir um 10:50 den 3. Vortrag für den Entrepreneurship-Tag geplant. Das Thema lautete „Wirtschaft auf der Intensivstation! Chancen in der Krise!“. Die Dozenten der Universität Liechtenstein Dr. Bernd Schenk, Christina Philipp MSc und Ass. jur. Friederike Metzler-Knoll präsentierten dieses aktuelle Thema.
In dieser Pandemie wird nicht nur unser alltägliches Leben, sondern damit verbunden auch die Wirtschaft stark eingeschränkt. Anhand interessanter Einblicke und Vergleiche wurde uns die momentane wirtschaftliche Lage klar. Mit der Branchenstrukturanalyse von Michael Porter hat uns das Team ein hilfreiches Mittel zur Strategieanalyse in der unternehmerischen Planung gezeigt. Es ist nämlich überlebensnotwendig, sich in Zeiten einer Krise weiterzuentwickeln. Durch verständliche und humorvolle Beispiele wurde „trocken“ klingender Stoff unterhaltsam rübergebracht. Mit dem Programm „Zoom“ wurden die Schüler auch mit Umfragen und einem Kahoot-Spiel voll mit eingebunden. Im Anschluss zur Präsentation haben wir eine Fallstudie zum Online Giganten Amazon gemacht. Amazon wurde deshalb gewählt, da er trotz steigender Kritik einer der größten Profiteure der Corona-Krise ist. Auch wenn es manchen vielleicht schwerfällt, bei einer Analyse ist es wichtig objektiv zu bleiben und nicht zu bewerten. Auch hier wurde Zoom wieder zum praktischen Partner und wir konnten von einer Gruppe mit über 70 Personen in so genannte „Break-Out-Rooms“ geholt werden. In diesen Rooms wurde zu dritt über die Fragestellungen diskutiert. Nach einer kurzen Besprechungsdauer wurden wir automatisch wieder zu der großen Gruppe hinzugefügt und konnten unsere Ergebnisse präsentieren. So wurde sichergestellt, dass alle sich beteiligen und jeder zum Zug kommt.
Alles in allem war es ein sehr interessanter Vortrag bzw. Workshop mit der Universität Liechtenstein. Im Namen der 3., 4. und 5. HAK und den Lehrerinnen und Lehrern möchten wir uns recht herzlich für die Zeit und den spannenden Vortrag bedanken.
Fabian Reheis und Felix Bereuter, V. HAK
„Tourismus der Zukunft“
Den touristischen Höhepunkt dieses Tages verkörperte Mag. Richard Bauer, Buchautor, Hochschuldozent in Wien, Graz und Linz, selbständiger Unternehmer sowie Unternehmens- und Organisationsberater. Durch die momentanen Coronaumstände konnte dieser interessante Vortrag über „Veränderung im Tourismus durch Covid-19“ lediglich über Teams stattfinden. Hiermit noch ein großes Dankeschön an Mathias Masal, für seine professionelle Betreuung während diesen 90 Minuten.
Während der Vortragszeit wurden wir über die „Die große Zehn“ aufgeklärt. Dabei handelte es sich um die Entwicklung des Tourismusangebots der Zukunft. Angefangen von der Polarisierung des Urlaubes zwischen Staycation und Experience Economy, über die neuen Rollen von Hotels bis hin zu Angebotsanpassungen an die Klimaveränderungen erklärte uns Herr Bauer alles bis hin ins letzte Detail. Wir lernten einiges über diverse Chancen und Risiken des zukünftigen Tourismus.
Bei diesen, doch erschreckenden und zugleich extrem interessanten Themen, wurde uns bewusst, dass sich die Zukunft des Tourismus in gewissen Sparten stark verändern wird. Auch mit Offenbarungen wie, dass Werbung zu 98 % überflüssig ist, ließ Herr Bauer viele Schüler vor ihren Bildschirmen staunen. Was für uns ein spannender Teil war, war „der Kunde von morgen“. Diesem ist besonders nach der jetzigen harten Zeit, Urlaub mit Entspannung und Ruhe wichtig. Die Bevölkerung wird digitalisierte Hotels präferieren. Dass sie auch verstärkt ihre Sinne wirken lassen werden, ist für uns zukünftige Touristiker hilfreiche Information.
Hiermit möchten wir, die III., IV. und V. HLT der Bezauer Wirtschaftsschulen, uns recht herzlich bei Ihnen, Herr Bauer für diesen außergewöhnlich lehrreichen Beitrag bedanken.
Margareta Lingg und Diana Greber, 4l