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Weihnachten, das ist Atmosphäre, ein Fest der Sinne
- 22. Dezember 2017
- Posted by: Beer Theresia
- Category: Allgemein

Die II. HLT organisierte mit ihrem Religionslehrer Mag. Karl Felder ein buntes Weihnachtsprogramm. Besinnliches und Humorvolles, Erinnerungen aus Kindheitstagen und Weihnachtsgeschichten formten die Feierstunde zu einem runden Abschluss und Übergang in die Weihnachtsferien sowie ins Winterpraktikum. Dieses Jahr kam auch eine Videobotschaft von Daniel Schmidt, einem ehemaligen Tourismus-Absolventen der BWS. Daniel absolviert derzeit sein soziales Jahr in einem Kinderdorf in Kambodscha. Unsere Schule hat Daniel 10 Laptops zur Verfügung gestellt. Dadurch ist es ihm möglich, den Kindern in Kambodscha Grundkenntnisse im Umgang mit dem PC beizubringen.
Gedanken zum Weihnachtsfest übermittelte Mag. Karl Felder in seiner Weihnachtsansprache:
„Weihnachten, das ist Atmosphäre, ein Fest der Sinne. Zimt, Glühwein, Bienenwachs und Lichterketten. Weihnacht ist ausgelassenes Blödeln im Schnee, die Sehnsucht nach friedlichem Zusammensein in der Familie, wenigstens für ein paar Stunden. Weihnachten ist üppiges Essen und Trinken und Konsumieren in Supermärkten. Leben kann genüsslich sein.
Weihnachten weitet aber auch unsere Blicke über den eigenen Tellerrand hinaus auf das Schicksal anderer Menschen und weckt in uns Eigenschaften, die wir sonst bei den sogenannten Gutmenschen belächeln oder gar verhöhnen. All das ist Weihnachten, ganz bestimmt.
Aber Weihnachten ist noch mehr. Weihnachten ist deswegen Weihnacht, weil sie etwas mit der aufregenden Liebesbeziehung Gottes mit uns Menschen zu tun hat. Der dänische Schriftseller und Philosoph Sören Kierkegaard versuchte diesem Mehr von Weihnachten näher zu kommen, indem er folgendes Märchen erzählte:
Der herunter gekommene Gott
Ein König verliebte sich in ein Mädchen aus ärmlichen Verhältnissen ohne adeligen Stammbaum und ohne Bildung. Sie wohnte in einer armseligen Hütte und lebte als Bäuerin. Aber der König verliebte sich in diese Frau, wie es Könige eben manchmal tun. Und er konnte nicht aufhören, sie zu lieben. Aber dann machte sich im Herzen des Königs eine Sorge breit: wie konnte er dieser Frau seine Liebe offenbaren? Wie konnte er die Kluft zwischen ihm und ihr überbrücken?
Seine Ratgeber sagten ihm natürlich, er solle ihr einfach befehlen, seine Frau zu werden. Denn er war ein Mann, der alle Macht dazu besaß – jeder fürchtete seinen Zorn, alle Nachbarländer zitterten vor ihm, jeder am Hof warf sich nieder vor der Stimme des Königs.
Die Frau wäre ihm ewige Dankbarkeit schuldig gewesen. Er hätte ihr befehlen können, in seinen Palast zu kommen, aber Macht kann keine Liebe erzwingen. Er könnte sich ihren Gehorsam sichern, aber erzwungene Unterwerfung war nicht, was er wollte. Er sehnte sich nach Vertrautheit und Liebe. Alle Macht der Welt kann die Tür eines Herzens nicht aufschließen. Sie muss von innen geöffnet werden.
Der König könnte die Frau auch in den Adel erheben, sie mit Geschenken überschütten, in Purpur und Seide kleiden, sogar zur Königin krönen lassen. Wenn er sie in seinen Palast bringen, die Sonne seiner Macht über ihr erstrahlen ließe; wenn sie seinen Reichtum, seine Macht und Größe sähe, wäre sie wahrscheinlich überwältigt. Wie könnte er dann aber jemals wissen, ob sie ihn wirklich liebte, um seiner selbst willen oder nur um all dessen willen, was er hatte und ihr gab? Wäre sie in der Lage, genug Vertrauen aufzubringen, um das zu vergessen, was der König zu vergessen wünschte, nämlich, dass er König war und sie ein armes Bauernmädchen?
Es gab nur eine Alternative, wie er sein Ziel erreichen konnte. Der König verließ seinen Thron, setzte seine Krone ab, legte sein Zepter weg und zog seinen Purpurmantel aus. Er wurde selbst zum Bauern. Er nahm nicht nur die äußere Gestalt eines Bauern an, sondern sein ganzes Leben, sein Wesen, seine Last. Damit ging er natürlich ein großes Risiko ein. Würde das Mädchen ihn so haben wollen? Als Bettler?“