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Valet der Maturaklassen mit Freudentränen und Abschiedsschmerz
- 17. Juni 2022
- Posted by: Beer Theresia
- Category: Allgemein
Einen wunderbaren gemeinsamen Abschlussabend erlebten die Maturantinnen und Maturanten, deren Eltern sowie Lehrende der Bezauer WirtschaftsSchulen. Die V. Jahrgänge der HAK und HLT feierten in festlichem Rahmen ihre bestandenen Reife- und Diplomprüfungen bei der Matura und blickten dankbar zurück auf fünf prägende, unterhaltsame, fordernde aber auch bereichernde Jahre. Die Klassenvorständinnen Veronika Nicklaser (V. HLT) und Theresia Beer (V. HAK) überreichten mit großer Freude ihren Maturant:innen die verdienten Maturazeugnisse und Direktor Mario Hammerer bedankte sich bei den Eltern sowie den Lehrenden für die hervorragende Zusammenarbeit und die tolle Gastfreundschaft in der wirtschaft Dornbirn. Allen Maturant:innen herzlichen Glückwunsch und viel Erfolg auf ihrem weiteren Lebensweg.
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Nach exakt 1737 Tagen
- 180 Schulwochen, wovon 30 Wochen virtuell waren,
- ca. 6300 Schulstunden,
- 20 000 Entscheidungen, die ihr täglich getroffen habt,
- 34 Mio. Löcher, die ihr beim Nachdenken in die Luft gestarrt,
- 339 Entschuldigungen wegen Kopf- oder Bauchweh
- beziehungsweise Kopf- und Bauchweh,
- nach unzählbar vielen Momenten der Langeweile
- und massenhaft vielen Arbeitsaufträgen für die Katz
da fragen wir uns: Was haben Niki Lauda, Christoph Waltz und Albert Einstein gemeinsam?
Genau wie ihr, liebe Maturantinnen und Maturanten, wollten sie nicht einsehen, Dinge zu lernen, die sie nicht interessierten – kommt euch das bekannt vor?
Geschätzte Eltern, Freunde und Gäste,
liebes Kollegium und
vor allem liebe Maturantinnen und Maturanten!
Wir begrüßen alle zum heutigen Valet und beglückwünschen unsere jungen Damen und Herren zu den bestandenen Prüfungen bei der Matura. Und für uns als eure Klassenvorständinnen ist es nun Zeit, dankbar auf die letzten fünf Jahre zurückzublicken.
Im Buch „Orientierung finden“ schreibt David Steindl-Rast folgendes über die DANKBARKEIT: Dankbarkeit macht es überraschend einfach, freudig zu leben. Dankbarkeit kann uns helfen, unsere Orientierung zu finden – und wiederzufinden, so oft wir sie verlieren. Jeder Mensch auf Erden weiß, wie gut es sich anfühlt, dankbar zu sein. Jede Kultur räumt Dankbarkeit einen Ehrenplatz ein. Alle Weisheitstraditionen schätzen sie hoch ein. Diese allgemeine Wertschätzung macht Dankbarkeit zu einer einzigartig tragfähigen Grundlage für Einheit unter uns Menschen und zu einer Kraft, diese so dringend notwendige Einheit zu erwirken.
Könnt ihr euch noch an den 12. September 2017 erinnern? Es war ein sonniger Morgen. Damals habt ihr, 32 Schülerinnen und Schüler der 1. HAK und 32 Schülerinnen in der 1. HLT, zum ersten Mal BWS-Luft geschnuppert. In den darauffolgenden Jahren habt ihr eine extrem breite Ausbildung in allgemeinbildenden Fächern, in Sprachen (Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch und sogar Chinesisch), in Informatik, in Medientechnik sowie Robotik, in Tourismus, Handel und Wirtschaft sowie in Gastronomie und Hotellerie genossen. Auch die Bewegung kam nicht zu kurz in Form von Klettern, Tennis und sogar Golfschläger wurden mehr oder weniger erfolgreich geschwungen. Mit 8 Wochen Praktika in der HAK und 30 Wochen in der HLT, die 16 Schülerinnen zum Teil in Frankreich, Italien und Malta absolviert haben, habt ihr eurer Ausbildung den letzten Schliff verpasst. An dieser Stelle gebührt besonderer Dank unseren Kolleginnen und Kollegen, die euch fünf Jahre lang unterrichtet, begleitet, betreut, beraten, bewertet und offensichtlich erfolgreich aktiviert und motiviert haben. Besonders bedanken möchte ich mich bei meiner Kollegin Heidi Türtscher, die die 1. und 2. HLT als KV in die Does und Donts an den BWS eingeführt hat. Ich durfte mich in der 3. Klasse sprichwörtlich in das gemachte Nest setzen – Danke Heidi.
Voller Dankbarkeit können wir auf eine Zeit der Gemeinschaft als kostbartest Gut und zahlreiche Glücksmomente zurückblicken. Für Abwechslung sorgten beispielsweise euer Engagement beim VN Fotowettbewerb, bei dem ihr den Hauptpreis in Höhe von 1000 EUR gewonnen habt, die PET Parade, ein Ausflug zu Google nach München oder der Deutsch- und Kulturunterricht von Thomas Moosbrugger, der euch in die Welt des Theaters, der Opern und Operetten entführte. Als pflegeleichte, offene, freundliche, zuverlässige und vor allem tolerante Schüler und Schülerinnen haben wir euch bei den Sprachreisen nach Irland, Prag, Capraia und Barcelona erlebt. Mit euch zu verreisen hat echt Spaß gemacht – vielen Dank!
Dankbar sind wir auch für unsere Klassenkassiere Johannes Wilhelm und Maria-Theresa Feurstein, die völlig selbständig und auf den Cent genau das Klassenkonto geführt haben. Immer, wenn ich an Sie liebe Eltern, ein E-Mail verschickt habe, mit der Bitte den Druckkostenbeitrag, das Kochgeld oder Geld für eine Reise zu überweisen, hatte ich spätestens nach drei Tagen die Gesamtsumme auf dem Klassenkonto. Vielen Dank, liebe Eltern, für Ihre finanzielle Unterstützung aber auch für Ihr Vertrauen in uns und dafür, dass Sie aktiv ihre Töchter und Söhne begleitet, angespornt und gefördert haben.
Während der herausfordernden Zeit des Distance Learnings habt ihr liebe Schülerinnen und Schüler ein außerordentlich hohes Maß an Eigeninitiative, Selbständigkeit, Ausdauer, Zuverlässigkeit, Flexibilität, Medienkompetenz und Verantwortungsbewusstsein bewiesen.
Gerade während dieser Wochen waren für uns eure Klassensprecher Noah, Raphaela und Jana wichtige Ansprechpersonen. Dank eurer sachlichen Kritik und konstruktiven Vorschläge war es für uns ein Leichtes, euch zu begleiten und zu unterstützen – vielen Dank!
Da es uns fern liegt, unsere Lebensweisheiten euch auf den Weg zu geben, lassen wir am Ende unserer Ausführungen noch einmal den Benediktiner David Steindl-Rast zu Wort kommen, er schreibt: Wir gehen oft wie Schlafwandler durch unsere Tage, nehmen, was das Schicksal uns schenkt, als gegeben hin, solange es uns angenehm ist, oder meinen gar, ein Anrecht darauf zu haben, und beklagen uns über alles Unangenehme und Schwierige. Wenn wir aber aus diesem stumpfen Dahindösen aufwachen, wird uns bewusst, dass das Leben selbst das wertvollste Geschenk ist, ein Geschenk, das uns völlig unverdient täglich neu und verschwenderisch zuteilwird. Dieses Aufwachen löst eine Dankbarkeit aus, die unsre Lebenshaltung von Grund auf verändern kann. Dann wird Dankbarkeit weit mehr als ein gelegentliches Gefühl. Sie kann zu unsrer Grundhaltung werden, so dass wir das ganze Leben dankbar feiern. In diese Richtung, das spüren wir jetzt, führt der Weg zu erfülltem Leben.
Ihr habt das große Ziel „Matura“ erreicht. Jetzt heißt es, sich neu zu orientieren, sich auf ein neues Ziel auszurichten. Vielleicht könnte „dankbar leben“ eine von eurer neuen Zielvorgaben sein.
In diesem Sinne wünschen wir euch eine spannende, aufregende und sicherlich auch lehrreiche Zukunft – voller Dankbarkeit. Bleibt so, wie ihr uns in Erinnerung bleiben werdet: Tolle, sympathische, freundliche und optimistische junge Leute mit ganz viel Lebenslust.
Herzlich eure Klassenvorständinnen
Veronika Nicklaser und Theresia Beer