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Auslandspraktikum der HLT – im Zuge von Erasmus+
Mit wässrigen Augen wurde von den fünf gestrandeten Praktikanten auf der einsamen Insel Capraia im Juni 2015 Abschied genommen. Für den Rest der Klasse ging die Reise vorerst durch einen heiteren Wellengang bis nach Livorno. Von dort hieß es nach einer etwas längeren Bustour auf direktem Weg ab nach Hause. Der Eine verbrachte dort noch eine letzte Ferienwoche in der gemütlichen Wälder-Stube, in dem idyllischen Bregenzerwald, der Andere genoss die letzten Atemzüge der ländlichen Luft.
Mit kiloweise Klamotten und einem riesigen Koffer, der beinahe aus allen Nähten platzte, konnte das Abenteuer Praktikum endlich beginnen. Fast alle entschieden sich für das Ausland, angefangen von Italien bis England und Irland, oder Frankreich. Ein (Höhen-)Flug nach England gab ausreichend Gelegenheit zum ausgiebigem Grübeln und Nachdenken, worauf man sich nun eigentlich eingelassen hatte. Doch es gab kein zurück mehr. Allmählich fanden die I(r)ren und Engländer ihre Hotels und freundeten sich rasch mit den Einheimischen und Hotelmitarbeitern an. Die Gesichter waren vorerst nervös, ernst bis besorgt. Doch als sie sich nach einer Weile eingelebt hatten, war alles halb so schlimm, im Gegenteil.
Aus Erfahrung kann ich bestätigen, dass es den vier Schülern (inklusive mir) im wunderschönen Frankreich nicht viel anders ergangen ist. Franzosen, Baguettes, Croissants und Käse – in Hülle und Fülle – soweit das Auge überhaupt reichen konnte. Die Atmosphäre wurde durch die französische Sprache unterstrichen. Soweit die Ohren nur hören konnten, erklangen französische Laute, der anfangs noch so undeutlichen Sprache. Hin und wieder ertönte sogar der ein oder andere Schweizer Dialekt oder Norddeutsche Akzent. Dann saßen wir abermals in der Stadt, in dem Stadtteil mit den zahlreichen Brasserien (gutbürgerliches Restaurant), Teesalons und Patisserien. Gemütlich, ja richtig heimelig. Das Wetter, fast den ganzen Sommer über sonnig, schwül und richtig heiß, schließlich war es ja ein richtiger Hochsommer.
Zum Erasmusprojekt selber, es handelt sich dabei um ein Förderprogramm von Auslandsaufenthalten der Europäischen Union: Es ist eine große Erleichterung für die Schüler, unkompliziert und einfach ins Ausland zu kommen. Gleich zu Beginn muss ein Sprachtest absolviert werden. Nach einem produktiven und lernreichen Sommer muss zum Abschluss erneut ein Test durchgeführt werden. Wenn alles glatt läuft, bekommt man im Nachhinein etwas Taschengeld um die Kosten für die Reise abzudecken.
Die Arbeiten im Sommer waren vielfältig und sehr erlebnisreich. Neue Aufgabenbereiche, wie die Rezeption und das Reinigen der Zimmer, waren diesen Sommer mit auf dem Programm. Wer dort nicht untergebracht wurde, fand seinen Platz im Service, an der Bar oder auch in der Küche.
Fazit? Es war einfach fantastisch! Das Praktikum im Zuge von Erasmus+ brachte eindeutig viele Erfahrungen, sowohl visuell als auch akustisch. Es wurden etliche neue Dörfer und Städte besichtigt und einige Sehenswürdigkeiten bestaunt. Doch das allerwichtigste am Praktikum, es wurde haufenweise Neues dazugelernt. Angefangen bei der Selbstständigkeit über die deutliche Verbesserung der Sprachkenntnisse (was übrigens bei dem ein oder anderen nun auf fast 100 Meter Entfernung hörbar ist!) Es war einfach ein wunderbarer Sommer, den wir alle sicher nicht so schnell vergessen werden! Merci beaucoup!
Julia Zambonin , V. HLT