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Projektwoche der BWS – Ein Beitrag zur ganzheitlichen Bildung durch herausfordernde Aktivitäten, die Freude bereiteten
- 19. Februar 2018
- Posted by: Beer Theresia
- Category: Allgemein

Eine bunte Palette von Workshops zu ganz unterschiedlichen Themen wurde den SchülerInnen der BWS in der Woche vom 29. Januar bis zum 2. Februar angeboten.
„Etwas Ungewöhnliches, Spezielles tun, für das im normalen Schulbetrieb Zeit und Gelegenheit fehlen“ (Zitat Dir. Hammerer), um die eigenen Interessen und Talente aufzuspüren bzw. auszuloten, dazu waren alle herzlich eingeladen.
Für die Sportbegeisterten gab es gleich zwei attraktive Angebote: einen Karatekurs für Anfänger in Zusammenarbeit mit dem Karateklub Krumbach, einen Sportkurs unter dem Motto „Machen Sie Ihr Spiel – die Kugel rollt“ mit Tennis, Slackline-Akrobatik, Indoor-Mini-Golf und einer Profilektion in Biathlon, bei der es galt, sich im Skatingschritt beim Zuwerfen und Fangen von Bällen im Gleichgewicht zu halten, Partner durch kräftige Beinarbeit mit Stangen anzuschieben und bei einem Staffelbewerb mit genauem Blick, angehaltenem Atem und ruhiger Hand in Serie die Gewehrkugeln treffsicher auf 5 Scheiben zu lenken. Die für den Vorarlberger Wintertourismus bedeutsamen Sportarten Skifahren, Langlaufen, Rodeln, Schneeschuhwandern und Biathlon waren Inhalt eines speziellen Angebotes, das den GASCHT-HF-Klassen aus Bezau und Hohenems vorbehalten war.
In der freien Natur bewegten sich auch diejenigen SchülerInnen, die auf „den Spuren des Luchses“ unterwegs waren. Im Feldkircher Wildpark, in der Inatura in Dornbirn sowie in Workshops in der Schule, u. a. mit dem Landeswildbiologen Hubert Schatz, erfuhren sie neben vielen anderen wissenswerten Details, dass diese faszinierende Raubkatze, die nach mehr als hundert Jahren – 1894 wurde im Kleinwalsertal der letzte Luchs geschossen – wieder in Vorarlberg zurück ist, im Erwachsenenalter ca. 50! Rehe pro Jahr frisst.
Unter dem Titel „Fallstudien“ beschäftigten sich die TeilnehmerInnen mit konkreten Problemstellungen aus der betrieblichen Praxis, für die sie selbstständig Lösungen vorschlagen bzw. zur Diskussion stellen mussten. Beispielsweise galt es, als Chef eines renommierten Hotels zu entscheiden, wie vorgegangen werden soll, wenn der Küchenchef nachweislich hochwertiges Tafelsilber mitgehen hat lassen, und der Frage nachzugehen, ob die Entscheidung dieselbe ist, wenn der Langfinger statt des Küchenchefs der Abwäscher ist.
In den Workshops mit dem Titel „Braingames“ lernten die SchülerInnen verschiedene Strategiespiele kennen. Dabei dominierte das Schachspiel mit diversen Spielvarianten, wie Bauern-, Atom-, Schieß-, Fress-, Tandem- und Simultanschach. Daneben regten auch Denkspiele wie Abalone, Kuhhandel und Mühle die Gehirnwindungen der TeilnehmerInnen an. Den Abschluss der Braingames bildete die Verleihung des BWS Braingames Awards an Flavio Bischof (2. Kl. HAK).
Für den Ernstfall gut gerüstet sind die AbsolventInnen des Erste-Hilfe-Kurses. Auf dem Programm stand abgesehen von einer 16-stündigen Schulung, in der neben dem Wiederbeleben, dem Verbinden von Schnitt- und Schürfwunden auch das Erkennen verschiedener Krankheiten gelernt wurde, ebenfalls ein Besuch beim Roten Kreuz in Egg, wo die SchülerInnen einige praktische Übungen wiederholten und die Ausstattung eines Krankenwagens kennenlernten. Abgeschlossen wurde dieser Kurs mit der Verleihung der begehrten Erste-Hilfe-Zertifikate.
Hoch her ging es im Debattierklub, in dessen „Aussprachen“, eben Debatten, sich jeweils „Regierung“ (pro) und „Opposition“ (contra) zu Themenfragen wie „Sollen Werbefachleute bzw. deren Auftraggeber auch moralisch-ethisch fragwürdige Werbung veröffentlichen dürfen?“ oder „Sollen die SchülerInnen bei der Auswahl des Lehrstoffes mitbestimmen dürfen?“ verbal duellierten. Strukturiertes Reden, demokratisches Sprechen bzw. Argumentieren und die Analyse von Debatten und Statements standen dabei im Vordergrund.
Ein Werbevideo für das Heimatmuseum Bezau drehte die Projektgruppe „Werbespots“ in Zusammenarbeit mit den externen Profis Marco Rusch von der Filmquadrat GmbH und Edmont Gruber von der Fachhochschule Dornbirn. Im Anschluss an einen Workshop zum Thema „Creative Digital Storytelling“, der dem Entwickeln des Drehbuches diente, widmeten sich die TeilnehmerInnen den Lernfeldern Spannungsaufbau und Kontinuität. Bei den Dreharbeiten schlüpften sie in die Rollen von Kameramann, Regieassistent, Klapper, Tonmeister, Beleuchter, Requisiteur, Maskenbildner, von Schauspielern und Komparsen. So konnten sie hautnah am Schauplatz „Heimatmuseum Bezau“ miterleben, was bei der Produktion eines Films alles berücksichtigt werden muss. Am Donnerstag stand die letzte Phase der Filmproduktion, der „Schnitt“, auf dem Programm und jedes Teammitglied strukturierte und bearbeitete das aufgenommene Bild- und Tonmaterial zu einem fertigen Werbespot. Gute Werbespots sind emotional, intelligent und auch ein bisschen krass. So bleiben sie im Gedächtnis. Den fertigen Film – er scheint diese Kriterien zu erfüllen – finden Sie auf der Schulhomepage. Überzeugen Sie sich selbst!
Die Gruppe „Robotics“ baute im ersten Teil der Projektwoche Roboter, die sie mit ausgetüftelten Programmen zum Leben erweckte. Vor allem der Einsatz von unterschiedlichen Sensoren, wie beispielsweise dem Drehsensor, dem Ultraschallsensor, dem Farbsensor und dem Tastsensor, erweiterte die Interaktionsmöglichkeiten des Roboters erheblich. Mit dem programmierbaren EV3-Baustein des Lego Mindstorms lernten die jungen Technikerinnen und Techniker Schleifen, Wenn-Dann-Sonst-Bedingungen, den Einsatz von Variablen und arithmetische Operationen kennen und erarbeiteten sich so grundlegende Kenntnisse im Bereich der Programmierung. Im zweiten Teil der Woche lösten sie mit ihren selbstgebauten und selbstständig programmierten Robotern auf dem Spielfeld der First-Lego-League 2017 verschiedene knifflige Aufgaben. Ein abschließender Wettbewerb sorgte für zusätzliche Spannung.
In „Citizen Science“ beschäftigte sich eine Schülergruppe intensiv mit der Problematik der Feinstaubbelastung. Die im Kurs gebauten und hernach an drei Standorten im Bregenzerwald aufgestellten Luftdatenmessgeräte senden nun laufend Messdaten an eine zentrale Messstation in Stuttgart. Diese Daten sind im Internet abrufbar.
Auch Kulinarisches hatte in der Projektwoche seinen Platz. Im Kurs „Torten und Dekor“ stellten die TeilnehmerInnen Kleintorten her und verzierten diese mit einer Schrift aus Schokolade und Zuckerdekor.
Der „Dekorations- und Knigge-Kurs“ samt Typ-Beratung fand naturgemäß vor allem bei den SchülerInnen Anklang, die kurz vor ihrem Abschluss stehen.
Ergänzt wurde das vielfältige Programm der diesjährigen Projektwoche von „dolomythischen“ Ski- und Erlebnistagen im „Dolomiti Superski“ (Italien) und einer Exkursion nach Köln, auf der die SchülerInnen u. a. die RTL-Studios besichtigen konnten.
Das große Finale der Projektwoche an den BWS bildeten die Projekt-Präsentationen der einzelnen Gruppen. Dabei wurde klar, dass die Projektwoche bei den meisten Beteiligten sehr gut ankam und „Lust auf mehr“ weckte.
Bericht: Mag. Andreas Wüstner