Aktuell
Fachreferenten in der Handelsakademie
- 11. Dezember 2015
- Posted by: Beer Theresia
- Category: Allgemein

Die dritte und vierte Klasse der Handelsakademie haben den Tag der offenen Tür zum Anlass genommen, ihr Wissen aus den Vorträgen von 2 Fachreferenten zu präsentieren.
Am 3. November 2015 durften wir Herr Mag. Armin Schneider von der Österreichischen Nationalbank in unserer Klasse begrüßen. Der Direktor der Zweiganstalt West informierte uns über die Aufgaben der Österreichischen Nationalbank, die keine Bank im klassischen Sinn ist. Das heißt, die OeNB verfolgt andere Aufgaben, als Spareinlagen hereinzunehmen und Kredite zu vergeben. Die einzige Art von Krediten, die von der OeNB vergeben werden, sind ERP-Kredite im Rahmen des European Recovery Programms.
Eine der Hauptaufgaben der OeNB ist die Stabilitätspolitik, die gewährleisten soll, dass mit den Mitteln der Geldpolitik die Kaufkraft des Euros erhalten bleibt. Zur Veranschaulichung von Inflation und Deflation haben wir den HVPI (harmonisierten Verbraucherpreisindex) anhand eines Warenkorbs dargestellt. Die Besucher konnten am Tag der offenen Tür genau nachvollziehen, welcher Teil des Einkommens zum Beispiel für Nahrungsmittel oder Wohnen ausgegeben wird.
Im Kompetenzfeld Risikomanagement unterstützt die OeNB die Finanzmarktaufsicht bei der Bankenaufsicht und analysiert in deren Auftrag die Bilanzen verschiedener Unternehmen.
Weitere Kompetenzfelder der OeNB sind die Verwaltung der Währungsreserven und die Versorgung der Bevölkerung mit Bargeld. Sehr interessant war es für uns, uns mit den Sicherheitsmerkmalen zu beschäftigen und diese den Besuchern am Tag der offenen Tür mittels der Begriffe – „Fühlen, Sehen und Kippen“ – zu erklären. Wir wissen jetzt, dass ein Geldschein drei bis vier Mal im Jahr bei der OeNB geprüft und wieder ausgegeben wird, bis er nach durchschnittlich 2,5 Jahren endgültig erneuert wird.
Zum Abschluss seines Vortrages hat uns Herr Mag. Schneider den Beitrag der OeNB zur Erhaltung des gemeinsamen Kulturerbes Europas erklärt.
Die Sammlung historischer Streichinstrumente wurde 1989 anlässlich der Herausgabe der ersten österreichischen Goldanlagemünze „Wiener Philharmoniker“ mit dem Ankauf von vorerst drei Instrumenten begonnen. Mittlerweile besteht diese Sammlung aus 38 hochwertigen Instrumenten, darunter acht Violinen von Antonio Stradivari, drei Violinen von Giuseppe Guarneri del Gesù sowie einer Violine des großen Tiroler Geigenbauers Jacob Stainer.
Es ist der OeNB ein großes Anliegen, diese Instrumente nicht in Tresoren ruhen zu lassen, sondern österreichischen Musikerinnen und Musikern ständig zu Verfügung zu stellen. Im Laufe der Jahre konnten – nicht zuletzt wegen dieser Förderung – viele Künstlerinnen und Künstler eine internationale Karriere starten und den Ruf Österreichs als Musikland in alle Welt tragen. Mitglieder von bedeutenden österreichischen Orchestern und Kammermusikensembles, aber auch viele Solistinnen und Solisten konzertieren auf Instrumenten aus dieser Sammlung.
Der zweite Schwerpunkt unserer Präsentation war das Thema Geldwäsche. Wir haben zu dieser Thematik am 10.11.2015 den Leiter des Qualitätsmanagements und der Ombudsstelle der Dornbirner Sparkasse Bank AG, Herrn Prokurist Reinhard Grabher begrüßt. Als Geldwäschebeauftragter seines Instituts konnte er uns das Wesen der Geldwäsche auf spannende Art und Weise näher bringen. Sehr lehrreich war es, die Phasen des Geldwäscheprozesses mit „Placement – Layering – Integration“ kennenzulernen. „Schwarzes Geld“ stammt aus gesetzwidrigen Geschäften wie z.B. Drogenhandel, welcher bei ca. 9 Prozent des Welthandels liegt. Die restliche organisierte Kriminalität wie z.B. Waffenhandel, Menschenhandel, Bestechung, Erpressung, gewerbsmäßiger Betrug usw. macht nochmals ca. 9 % des Welthandels aus. Schockiert haben wir festgestellt, dass für Drogen weltweit mehr ausgegeben wird als für Lebensmittel oder für Automobile. Die Aufgabe der Banken ist es, mit den strengen Legitimationsbestimmungen und besonderen Sorgfaltspflichten bei geldwäschereiverdächtigen Transaktionen die Geldwäsche und in erster Linie das „Placement“ zu verhindern und bei begründeten Verdacht eine Meldung an das Bundeskriminalamt zu machen.
Mit anschaulichen Plakaten und Mitmachspielen haben wir das Thema Geldwäsche den künftigen Schüler/innen der Bezauer Wirtschaftsschulen nähergebracht.
Ein besonderer Dank gilt den Referenten Herr Mag. Armin Schneider und Herrn Reinhard Grabher für die engagierten und praxisnahen Vorträge. Danke auch an alle Besucher/innen für das Interesse und das fleißige Mittun.