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Fair Trade im Ländle „Schokolade ohne schlechtem Gewissen?“
- 2. Oktober 2016
- Posted by: Beer Theresia
- Category: Allgemein

Im Fach Betriebspraktikum haben wir einiges über Fair Tradeprodukte erfahren. Nach intensiven Recherchen waren wir sehr berührt, als wir erfahren haben, dass hinter der Produktion von Schokolade viel mehr steckt als man denkt. Natürlich wächst Schokolade nicht an Bäumen, aber der Kakao, ist die wichtigste Zutat von Schokolade. Allerdings wächst er nicht hier bei uns, sondern im Tropischen Regenwald, wie z.B. in Südamerika, Afrika, Karibik, Indien. Bis der Kakao bei uns in einer Schokoladentafel landet, ist es ein weiter Weg.
Alles beginnt mit den Kakaofrüchten. Über 33% der weltweiten Ernte dieser Kakaofrüchte stammen von der Elfenbeinküste in Afrika, leider werden diese von Kindern geerntet. Die Herkunft dieser Kinder ist meist aus den Nachbarländern wie Mali oder Burkina Faso. Manche wurden sogar von zu Hause entführt.
Viele Schokoladenfabrikanten Weltweit haben 2001 einen Vertrag unterschrieben indem sie versichert haben, dass keine Kinder ihre Kakaobohnen ernten werden. Leider ist ein europäischer Journalist nach mehreren Jahren seiner Recherchen zu dem Ergebnis gekommen, dass an der Elfenbeinküste die Kakaofrüchte immer noch von Kindern, die als Sklaven gehalten werden, geerntet werden. Deswegen wollten wir wissen, ob es in Vorarlberg Schokoladen Hersteller gibt und auch woher diese ihren Kakao beziehen.
Wir haben uns die Schokoladenmanufaktur Fenkart in Hohenems ausgesucht, weil wir genau wussten, dass diese Firma die Kinderarbeit nicht unterstützt. Wir waren gespannt was uns dort erwartet. Empfangen wurden wir am Freitag den 23. September 2016 um 14:30 Uhr von Herrn Fenkart persönlich, mit Kostproben aus seinem Schokoladensortiment.
Zuerst erfuhren wir, wie die Schokolade aus Kakaobohnen hergestellt wird. Die Kakaobohnen wachsen, an Kakaobäumen in einer Frucht. Auf den Plantagen sind Kakaobäume vorhanden die bis zu 2-4m groß werden. Eine Kakaofrucht wächst bis zu 30 cm. Aus der Kakaofrucht werden die Kakaobohnen mühsam herausgeschnitten. Anfangs sind die Bohnen noch nicht genießbar, diese
müssen erstmal trocknen. Nach der Trocknung werden sie verpackt und verschickt, um in den Schokoladenfabriken die sich in den Industrieländern befinden weiterverarbeitet zu werden. Erst wenn die Kakaobohne geröstet wird, bekommt sie ihren Schokoladengeschmack.
Wir durften an den Kakaobohnen im rohen, getrockneten sowie auch im gerösteten Zustand riechen. Danach konnten wir die Kostproben die vor uns auf den Tellern standen probieren. Zwischendurch hat uns Herr Fenkart über die Produktion einer Tafel Schokolade informiert. Interessant war zu hören, das man 40-50 Bohnen Kakao für eine Tafel Schokolade benötigt.
Herr Fenkart bezieht seine Kakaobohnen aus der Karibik. Er hat sogar die Plantage selber besucht und sich selber davon überzeugt, dass es dort eine faire Behandlung der Arbeiter stattfindet. Das lustige an dem Ganzen ist das die meisten Leute beziehungsweise Kinder die, die Kakao Frucht ernten noch nie selber eine Schokolade gesehen haben geschweige denn gekostet haben.
Wir die 30 Schüler aus der 1. HF können die Kinderarbeit an der Elfenbeinküste leider nicht stoppen, doch wir können auf Schokolade die durch Kinderhand miterzeugt wurde verzichten. Die „Fenkart Schokolade“ können wir ohne schlechtem Gewissen verzehren und weiterempfehlen.
Fazit: die Exkursion und auch unser Besuch im Bezauer Weltladen haben uns gezeigt, dass man mit einem kurzen Blick auf die Verpackung der Produkte viele Interessante Informationen bekommt, darunter Informationen über die Herstellung und das Herkunftsland. Somit wissen wir, wie und wen wir unterstützten.