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Ciao Ragazzi! – Grüße aus Capraia
- 24. Oktober 2018
- Posted by: Beer Theresia
- Category: Allgemein

Als sich die IV. HLT am Montag, den 24.09.2018, auf den Weg nach Bella Italia machte, wusste sie noch nicht, dass sich das Schicksal ganz und gar gegen sie gewandt hatte. Nach einer erholsamen Nacht im Bus wurden die Schüler durch die ersten Strahlen der italienischen Sonne geweckt und so sie konnten ihre steifen Glieder in der salzigen Luft des tyrrhenischen Meeres recken. Doch während der Wind immer stärker wurde und die Gischt immer höher aufschäumte, wurde klar, dass unser kleines 1.500 Tonnen schweres Boot nicht gegen die gewaltigen 50 cm hohen Wellen des Meeres ankam und deshalb im Hafen liegen bleiben musste. Eine Bleibe war schnell gefunden, mit Ersatzprogramm sah es in der 150.000 Einwohner-Stadt schon ganz anders aus. Nach eingehender Inspektion Livornos größter Attraktion – dem noch immer Wunden des zweiten Weltkrieges tragenden Hafen aus den 1930er-Jahren – erkundeten die Schüler auch die restlichen verwinkelten Gassen von Livorno.
Früh am nächsten Morgen trat die Klasse wieder geschlossen gegen den rauen Seewind an. Zur großen Freude aller legte sich dieser im Laufe des Vormittags, weswegen die Fähre auch mit nur 1 ½ Stunden Verspätung auslief. Zusammen mit den Frisuren der Mädchen verflogen auf hoher See auch alle Sorgen und die Verärgerung über die verwehten Stunden im Wind in weite Ferne. Mit jedem Zentimeter, den Capraia am Horizont aus dem Wasser stieg, stieg auch unsere Vorfreude. Kurz nachdem sich die Schüler in ihren Bleiben eingerichtet hatten, führte Herr Peppicello einen Pflanzenlehrgang über die Insel, was durch die großzügigen Tipp-Preise vor allem Frau Hilgart die Geldbörse erleichterte. Trotz starken Wellengangs und unzähliger Vorbehalte von Herrn Peppicello trauten sich schon am ersten Tag die ersten ins salzige Wasser des Mittelmeeres. Es dauerte nicht lange, bis das nächste Unglück über die Klasse hereinbrach und sich gleich zwei der Schüler mit Seeigeln anfreundeten.
Am Tag darauf umrundete die Klasse die gesamte Insel mit zwei Booten und jeweils einem Kapitän. Die spritzende Gischt und den salzigen Fahrtwind genießend bewunderten die Schüler die malerischen Buchten, das tiefblaue Wasser und die felsige Küste. Dieses Mal wurde das Unglück vom Bootsfahrer gewollt herbeigeführt, indem er das Schlauchboot so positionierte, dass auch wirklich jeder vor Nässe triefte. Der Schaden war allerdings begrenzt, denn noch am selben Tag machten sich alle freiwillig nass: entweder beim Schwimmen im Meer, beim Schnorcheln knapp unter der Oberfläche oder beim einstündigen Tauchgang in über acht Meter Tiefe.
Den Abend ließen die Schülerinnen und Schüler gemütlich mit selbstgekochtem, klassisch italienischem Essen ausklingen.
Am nächsten Tag hielt sich die Gruppe nicht an das Sprichwort „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen“, sondern verbrachte den Vormittag im kühlen Nass und half im Anschluss daran auf einem örtlichen Bauernhof tüchtig mit. Während die Mädchen feinsten Wein herstellten, beschäftigten sich die Burschen mit Bergbau und gruben mehr oder weniger erfolgreich staubtrockene, mediterrane Erde ab. Zum Dank gab es eine Einladung zu einem klassisch italienischen Abendessen.
Als sich die Fähre am nächsten Tag immer weiter von der Insel wegbewegte und die Schüler die Woche noch einmal Revue passieren ließen, kamen sie zum Schluss, dass die Woche, trotz Startschwierigkeiten, auf jeden Fall als schöne Erinnerung im Gedächtnis bleiben wird. Danke an Herrn Pepiciello für diese wundervolle Reise!
Marcel Bader, Theresa Gunz und Martina Mair, IV.HLT