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Besucher aus Lishui zu Gast
- 25. April 2017
- Posted by: Beer Theresia
- Category: Allgemein

Vom 12. April bis 21. April weilten acht chinesische Schüler mit ihrem Lehrer Herrn Zheng bei uns in Vorarlberg. Das waren unsere Austauschschüler aus der Lishui Fremdsprachenschule, die gekommen waren, um unsere Kultur und Lebensweise kennenzulernen.
Zusammen mit unseren BWS-Schülern erkundeten die Jugendlichen aus Fernost die Bundeshauptstadt Bregenz, besuchten den Europapark, suchten ihr Ostern Nest, spielten Bowling und kochten. Sie gingen auch mit ihren österreichischen Austauschpartnern Boot fahren, in die Stadt bummeln und Eis essen…Während die BWS-Schüler Unterricht hatten, besuchten die chinesischen Schüler noch die Milka-Schokoladenfabrik, die Schattenburg und die Wälderbähnle-Bahnstation.
Spannend war das gemeinsame Kochen mit den BWS-Schülern an der Schule für die jungen Schlemmermäuler aus Asien, wo gerade die Essgewohnheiten einer Begegnungskultur die besten Empfehlungen ausstellen.
Sensationell war für alle das Rodeln auf dem Bödele! Wer hätte geglaubt, dass es, als am Anfang noch das sommerliche Wetter herrschte, gegen Ende des Besuchs aus dem heiteren Himmel plötzlich zu schneien anfängt!? Als nun genügend Schnee dalag, zeigte das Aprilwetter einen Tag vor der Abreise der chinesischen Austauschschüler wieder seine freundlichste Seite. Unsere Besucher aus Lishui, einer subtropischen Region, wo es selten schneit, spielten im Schnee, machten Schneeschlachten und konnten davon gar nicht genug haben. In voller Winterausrüstung, die ihre österreichischen Partner ihnen ausgeliehen hatten, fuhren sie mit dem Bus aufs Bödele, um zu rodeln. Dass sie auf der Piste die Bahn zuerst selbst feststampfen mussten, hat ihre Freude nicht geschmälert. Fleißig wurden die Videoaufnahmen von den Rodeln-Szenen via Wechat (das chinesische Pendant zu WhatsApp) nach Hause in die Heimat geschickt, womit sie viel Beifall und Neid ernteten.
Die Zeit verging wie im Flug. Kaum war die Rodelpartie vorbei, wartete auch schon das Abschiedsfest. Vor ihren versammelten Gastgeberfamilien sangen und tanzten die Austauschschüler aus China auf der Bühne, um so ihren Dank für die schöne, intensive und lehrreiche Zeit in Vorarlberg auszudrücken.
Kannten die Jugendlichen aus China Europa bisher nur vom Hörensagen und von den Büchern, so konnten sie die Menschen und die Kultur in Österreich hautnah erleben. Die Bilder aus der Heimat Mozarts, die sie von China mitbrachten, fanden durch diese Reise Bestätigung oder wurden berichtigt. Kostete es am ersten Tag noch große Überwindung, zu einer wildfremden Familie zu gehen und dort für eine Zeit lang zu bleiben, empfanden die chinesische Austauschschüler, die einen großen Teil ihres Lebens im Internat verbracht haben, das Zusammenleben mit den österreichischen Familien als das Schönste, was sie auf dieser Reise erleben durften.
Die strahlenden Gesichter unserer Austauschpartner und ihr tränenreicher Abschied von uns zeigten, dass es uns wieder einmal gelungen ist, das Austauschprojekt erfolgreich durchzuführen. Um diesen Erfolg verbuchen zu können, waren viele Faktoren unverzichtbar.
Wichtig war die Unterstützung der Eltern, ohne die das Projekt gar nicht möglich gewesen wäre. Dann war da noch ein Mammutanteil von Mühe an Vorbereitung, Durchführung und Nacharbeit notwendig. Dabei konnte ich als Organisatorin von meiner Arbeitserfahrung aus den vergangenen Austauschprojekten viel profitieren. Die tatkräftige Unterstützung von Herrn Direktor Hammerer und den Lehrerkollegen haben auch viel dazu beigetragen, dass alles glatt abgelaufen ist.
Doch die Hauptakteure bei diesem Projekt waren unsere Schüler. Sie haben sich in diesen neun Tagen intensiv um die Gäste gekümmert und ihnen gezeigt, was Gastfreundschaft in Österreich heißt. Sie haben auch gesehen, dass das Austauschprojekt für sie nicht nur Arbeit und Mühe bedeutet, sondern auch eine Chance zum Lernen, wie man einer fremden Kultur begegnet, wie man Verantwortung übernimmt … Durch die Fremden lernen sie auch sich selbst und ihre eigene Kultur neu kennen. Da sie nun Freundschaft mit Gleichaltrigen aus einem entfernten Land geschlossen haben, bekommt das riesige, ihnen bisher unbekannte Land für sie plötzlich ein Gesicht. Sie können es kaum erwarten, ihre Austauschpartner in ihrer Heimat zu besuchen.
Das China-Austauschprojekt ist zwar auf die Schüler ausgerichtet, hat jedoch einen weiteren Wirkungsbereich erreicht, als wir ursprünglich gedacht hatten. Nicht nur unsere Schüler, sondern auch ihre Eltern sagten auf der Abschiedsparty unisono, dass diese Austausch-Erfahrung schön und einmalig war und als solche immer in ihrer Erinnerung bleiben wird. Sie versicherten, dass der Exchange nicht nur einzelne, sondern auch sie und alle anderen Familienmitglieder geprägt hat. Somit dürfen wir sagen, dass wir mit dem Projekt noch weit mehr erreicht haben, als wir wollten!