Evelyne Leandro hat es am eigenen Leib erfahren. Sie wurde mit 30 Jahren mit der Diagnose Lepra konfrontiert. Dabei hatte sie noch „Glück“, denn die Krankheit brach erst in Berlin aus, ein Jahr nachdem sie mit ihrem Mann aus Brasilien nach Deutschland ausgewandert war. Ihr Pech: In Europa ist diese biblische Krankheit bereits ausgestorben, deswegen wurde sie zunächst von den Ärzten falsch behandelt.
Es folgte eine 15-monatite Tortur. Frau Leandro verarbeitete ihren Leidensweg in einem Tagebuch, das sie unter dem Titel „Ausgesetzt“ veröffentlichte.
Die Autorin engagiert sich im Aussätzigen-Hilfswerk für den Kampf gegen Lepra, an der weltweit jedes Jahr rund 20 000 Menschen erkranken.
Lepra gilt als Armutskrankheit und ist in ihrer Heimat Brasilien wie in anderen Entwicklungsstaaten noch weit verbreitet.
Evelyne Leandro informierte in einem spannenden Vortrag die Schülerinnen und Schüler der 2. Und 5. Hak über die ungerechten Lebensbedingungen in Brasilien, einem der reichsten Staaten der Erde, in der die Erkrankten immer tiefer in der Armutsspirale versinken.
Mag. Karl Felder