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Alpiner Tourismus ohne Schnee?
- 17. April 2020
- Posted by: Beer Theresia
- Category: Allgemein

In Österreich wurde dieses Jahr eine Studienstiftung gegründet, die sich die Förderung von jungen, engagierten Menschen ab der Maturaklasse zur Aufgabe gemacht hat. Im Rahmen dieser Initiative wurden verschiedene Winterschulen organisiert, die sich mit unterschiedlichen Themen auseinandersetzen. Eines dieser Seminare trug den Titel „Schnee – Eine schmelzende Ressource“ und beschäftigte sich mit der Zukunft des alpinen Tourismus angesichts des Klimawandels.
Am Dienstag, den 19. Februar 2020, trafen sich alle 26 Teilnehmer um 18:00 Uhr in der Jugendherberge in Innsbruck. Nach ein paar unterhaltsamen Kennenlernspielen wurde gemeinsam zu Abend gegessen.
Der nächste Tag startete schon früh, da wir um 8:00 Uhr mit dem Bus nach Ischgl aufbrachen, um dort mit eigenen Augen zu sehen, wie der derzeit betriebene Massentourismus viele Gemeinden in Österreich prägt. Nach einer Erkundungstour ging es dann weiter nach Galtür, wo wir ein Museum besichtigten, das sich mit dem Lawinenabgang im Jahr 1999 beschäftigt. Anschließend bekamen wir durch drei verschiedene Vorträge eine Fülle an Informationen zu Schnee, Gletschern, Pflanzen im Hochgebirge und der Entstehung von Skitourismusorten. Am späten Nachmittag traten wir dann wieder unsere Heimreise an und beendeten den Tag mit einem gemeinsamen Filmabend.
Den Donnerstag verbrachten wir im iqoqi in Innsbruck, wo wir nochmals zwei Präsentationen anhörten, die sich mit dem Wasserhaushalt in den Alpen und den fünf Zukunftsszenarien des Weltklimarates beschäftigten. Danach teilten wir uns in Gruppen von vier bis sechs Personen auf und arbeiteten daran, mögliche Entwicklungen des Tourismus in den Alpen in den kommenden Jahrzehnten zu entwerfen. Jedes Team bekam ein Zukunftsszenario des Weltklimarates zugeteilt und musste sich überlegen, was das für unsere Region bedeuten würde, wenn dieses tatsächlich eintreten würde. Dafür wurden uns verschiedene wissenschaftliche Daten zur Verfügung gestellt und wir konnten mit anwesenden Experten aus verschiedenen Fachbereichen sprechen. Am Abend gingen wir in die Kletterhalle Innsbruck und aßen anschließend gemeinsam zu Abend.

Am Freitag fuhren wir erneut ins iqoqi und präsentierten die Ergebnisse unserer Gruppenarbeiten vor vier Wissenschaftlern und den anderen Mitgliedern der Studienstiftung. Nach jedem Vortrag wurde eine kurze Diskussion geführt und am Ende des Vormittags wurden die wichtigsten Ergebnisse unserer erdachten Zukunftsvisionen nochmals besprochen. Als Abschluss des Seminars gab es noch ein gemeinsames Mittagessen bevor alle die Heimreise antraten.
Besonders großartig an diesem Seminar fand ich, dass wir uns mit dem Thema aus sehr vielen verschiedenen Perspektiven beschäftigt haben und daher interdisziplinäres Denken geübt haben. Dies wurde noch verstärkt durch die verschiedenen Hintergründe der Teilnehmer, da alle eine unterschiedliche Herkunft haben und andere Schulen besuchen. Darüber hinaus war auch die Atmosphäre toll und alle haben sich untereinander sehr gut verstanden.
Anna Jäger, Maturantin der HAK Bezau, 4. März 2020